Schülerschaft rennt und rollt für neues Rollstuhlkarussell
Wummernde Bässe, laute Musik, jubelnde Eltern und Großeltern am Wegesrand rund um die Schule, verschwitzte Schülerinnen, Schüler sowie Mitarbeitende und die ganze Schule auf den Beinen: Wer am vergangenen Freitag die Schule Borchersweg besucht hat, dem bot sich ein Schultag der etwas anderen Art.
Der Text entspricht einer Pressemitteilung der Schule Borchersweg vom 06.06.2024
Die Schule hatte für den vergangenen Freitag und zusammen mit dem Förderverein „Eltern und Freunde der Schule Borchersweg e.V.“ nach 2018 zum zweiten Sponsorenlauf ihrer Geschichte eingeladen. Alle Schülerinnen und Schüler waren im Vorfeld des Sponsorenlaufs damit beschäftigt, sich individuelle Geldgeber zu suchen, die sie für das Laufen oder Rollen bezahlen würden.
Entweder konnten Sponsoren einen festen Betrag spenden, oder sie bezahlten den Einsatz der Kinder und Jugendlichen pro Runde. Die Strecke führte einmal um das Schulgebäude, war im Vorfeld abgesperrt und deutlich markiert worden. Mit 700 Metern handelt es sich– scheinbar – um eine überschaubare Distanz. Unvorsichtige Eltern und Großeltern mussten hier und da jedoch bereits für einen dreistelligen Betrag tief in die Taschen greifen, wenn sie die Motivation oder das Durchhaltevermögen des eigenen Kindes unterschätzt hatten.
Bestimmt ist das erlaufene und „errollte“ Geld für die Anschaffung eines integrativen Rollstuhlkarussells, auf dem Schüler_Innen mit und ohne Rollstuhl gemeinsam fahren und spielen können. Stefan Völkel, Schulleiter, erläutert: „Wir haben bei der Vorbereitung der Aktion in den Klassenteams, in der Schüler_Innenvertretung und beim Schulelternrat ein Stimmungsbild eingeholt, welches Spielgerät bei uns noch fehlt bzw. gewünscht wird. Es gab das deutliche Votum für ein Rollstuhlkarussell.“ Carsten Perkuhn, Konrektor, fügt hinzu: „Wir befinden uns bereits mit dem Schulträger im Gespräch, ob man sich dort die Kostenübernahme für den Aufbau des Karussells vorstellen kann. Immerhin finanziert uns der Förderverein ein Spielgerät im Wert von ca. 20.000 €!“
Das soll neu!
Der gemeinsame Tag startete um 09:00 Uhr auf dem Pausenhof mit einem kleinen Tänzchen zur Aufwärmung. Die Sportlehrkräfte der Mittelstufe, Sandra Jahn, Barbara Kendziorra und Dieter Siemer standen etwas erhöht auf einem Hügel und begeisterten die Schülerschaft und das Kollegium mit schwungvollen Hüft- und Armbewegungen zur Musik.
Und alle machten mit! Danach ging es auf die Strecke, Start war der Pausenhof. Vom Pausenhof führte die Runde über die Zufahrt zur Schule, am Therapiebereich vorbei zur Haltestelle des VWG-Busses und von dort aus hinter der Schule entlang wieder zurück zum Pausenhof. Im Start- und Zielbereich konnten sich die Schülerinnen und Schüler pro Runde einen Stempel auf der eigenen Laufkarte abholen. Diese bildete die Grundlage, um mit den Sponsoren abzurechnen. In den ersten drei Tagen nach dem Sponsorenlauf konnte die Schule bereits über 4.100 € einsammeln. Das Spendenbarometer auf der Homepage der Schule informiert regelmäßig über den aktuellen Spendenstand.
Beim Lauf sah man zwischenzeitlich immer mal wieder Schülerinnen und Schüler, die einen Teil der Strecke zu Fuß gingen, an der Trinkstation einen kurzen Halt einschoben oder sich mit ihren Eltern, Mitschüler_Innen, Lehrkräften oder Erzieher_Innen unterhielten. ABER: Genauso oft sah man auch Läufer_Innen oder Schüler_Innen im Rollstuhl, die sich trotz der offenkundigen Anstrengung wieder und wieder und wieder auf eine neue Runde begaben.
Das Abschlussspiel des Tages „Schüler_Innen“ gegen „Erwachsene“, bei dem zwei Personen den dritten Teampartner im Rollstuhl nur mit einer Hand auf der Schulter und möglichst elegant und schnell durch einen vorgegebenen Parcours schieben mussten, ging knapp an die Schülerschaft. Barbara Kendziorra, Sportlehrerin und Organisatorin des Sponsorenlauf, ergänzte lachend: „Ich glaube aber, dass hier heute alle als Sieger vom Platz gegangen sind!“
