Eintägiger Schülerkurs für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler der Klassen 1-4 am 11.11.2016

Tastführung im Landesmuseum für Natur und Mensch

Am 11.11.2016 machten sich acht wissbegierige blinde und sehbehinderte Kinder aus ganz Weser-Ems auf den Weg nach Oldenburg.

Sie folgten einer Einladung zu einer besonderen Führung ins Landesmuseum für Natur und Mensch. Frau Dörte Mitwollen vom Museum bot eine Tastführung zum Thema „Fische, Amphibien und Reptilien – wer ist in und an der Hunte zuhause?" an. Einige Kinder hatten bereits eine der vier vorangegangenen Tastführungen erlebt. Aber im Keller des Museums mit seinen Aquarien waren sie noch nie.

Spannende Fragen warteten dort auf eine Antwort:

Wo fängt die Hunte eigentlich an und wie sieht es dort aus?
Schwimmen in ihr tatsächlich Fische mit 700 Zähnen?
Wie komisch sieht wohl ein Fisch mit Barthaaren aus?
Was hat der Feuersalamander mit Feuer zu tun?
Wer überwintert bei -2° in der Tiefkühltruhe des Museums?

Außer Benjamin aus Oldenburg reisten an:

Marie aus Bad Zwischenahn

Kemal aus Wiefelstede

Demirhan aus Delmenhorst

Erik aus Wildeshausen

Sara aus Varel

Lia aus Wiesmoor

und Maja aus Moormerland, die mit fast 90 km die weiteste Anfahrt hatte.

So ein tolles Museum gibt es eben nicht überall und ebenso wenig gibt es andere blinde Kinder in Wiesmoor oder Moormerland, die man einfach mal so treffen könnte.

Also muss man für beides nach Oldenburg fahren. Frau Dörte Mitwollen hatte wieder viele Tastobjekte mitgebracht und erklärte wie immer alles ganz genau und in Ruhe. Zwei Kinder bekamen beim Anblick dieses Fischangebots nach einiger Zeit einen Riesenhunger und freuten sich schon auf das gemeinsame Frühstück im Aufenthaltsraum des Museum. Fischbrötchen hatte allerdings niemand dabei.

Auch nach dem Museumsbesuch kamen wir nicht vom Wasser los:

Um 13.00 Uhr starteten wir schließlich Richtung Olantis-Schwimmbad.

So konnten Demirhan, Kemal und Erik endlich wie gewohnt zusammen auf die gelbe Rutsche gehen. Und am Ende waren sich alle einig:

Es war genauso schön wie beim letzten Mal!

[Erik, Lia, Demirhan, Benjamin, Sara, Marie, Kemal sitzen auf der Treppe.]

Wer ist heute alles eigentlich hier? Kennen wir die Stimme schon? Am besten stellt sich jeder mal vor.

[Sara, Maja, Kemal, Demirhan stehen mit Frau Mitwollen dicht vor der Scheibe des großen Terrariums, in dem die Huntequelle nachgestellt wird.]

Frau Mitwollen erklärt uns: "So wie in diesem Terrarium sieht es an der Huntequelle aus. Leider können wir das Terrarium nicht öffnen und hineingehen! Aber…".

[Maja legt Farn, Blätter und Erde in das kleine Terrarium, Lia und Sara verfolgen alles.]

…wir bauen uns einfach selbst eine Huntequelle."

[Lia betastet konzentriert und ein bisschen respektvoll das Modell eines Feuersalamanders.]

Auch Feuersalamander leben an der Hunte. Ihre Haut ist von einem ganz scharf und feurig schmeckenden Schleim überzogen. So schützt der Feuersalamander sich vor Fraßfeinden. Und im Winter hat er gar nichts zu befürchten: Dann kommt er nämlich in die Tiefkühltruhe bei -2°! Sonst würde er im warmen Museum nicht überleben.

[Das fertig befüllte Terrarium mit Feuersalamander und Erdkröte steht auf dem Boden.]

Zur Gesellschaft bekommt der Feuersalamander noch eine nette Erdkröte dazu.

[Benjamin sprüht Wasser aus einer Glasreinigerflasche in das Terrarium.]

Benjamin lässt es regnen, und wie! Und natürlich will jeder gerne Regen machen und auf einmal haben wir auch ein bisschen Huntequelle neben dem Terrarium…