Zum Abschluss noch einmal ein sehr schöner Tag im Kreis der Kolleginnen und Kollegen

Als Herr Völkel an das Rednerpult tritt, wird es still im Kollegium der Schule Borchersweg. Unsere langjährige Konrektorin und geschätzte Kollegin Frau Annfried Martens hat heute ihren großen – und ihren letzten – Tag. Eine Ära geht zu Ende! Nach über 38 Jahren an der Schule Borchersweg kennt Frau Martens natürlich jeden Stein und jede Büroklammer mit Vor- und Nachnamen. Von all den Schülerinnen und Schülern, die sie in dieser langen Zeit unterrichten durfte und die ihren Unterricht genießen durften, ganz zu schweigen.

Neben der offiziellen Verabschiedung gab es noch eine große Verabschiedungsfeier im Forum - doch das ist ein anderer (noch zu schreibender) Artikel...

 Der Text basiert auf dem Redemanuskript von Herrn Völkel

Im ersten und amtlichen Teil wurde die Laufbahn von Annfried Martens noch einmal rückblickende beleuchtet:

• Studium an der PH Oldenburg von 1972 – 1975,
• anschließend Vorbereitungsdienst in Osnabrück, dort auch als Lehrerin zur Anstellung tätig.
• 1978 ist Frau Martens dann als „richtige Lehrerin“ von Osnabrück an die Schule für Körperbehinderte in Oldenburg versetzt worden
• Sie hat am 07. September 1978 ihren Dienst in unserem Haus angetreten. Ein Teil des heutigen Kollegiums spielte da noch im Sandkasten...

Der Einsatz von Annfried Martens hier war quasi wegweisend, den das, was damals ging, nämlich als Regelschullehrkraft an die Förderschule, ist jetzt wieder so. So wie auch die „Nachqualifikation“ heute und das bessere 70er/80er Äquivalent „Postgraduales Studium“, welches sie 1983 beendet hat.

• Seit dem war Frau Martens Förderschullehrkraft am Borchersweg
• Seit dem 1.2.2003 ging es dann als Konrektorin in die Schulleitung, nachdem Frau Martens zuvor als Vorsitzenden des Personalrats erste Eindrücke von der Arbeit hinter den Kulissen der Schule sammeln durfte 

Es folgte der zweite, nun nicht mehr so amtliche Teil der Verabschiedungsfeier:

Als großer Musikfan ist Herr Völkel seiner Tradition treu geblieben, seine Reden an Liedern aufzuhängen. Dieses Mal war es „Pictures of you“ von The Cure.

„Welche Bilder verbinde ich und verbinden wir mit Frau Annfried Martens?“ Die Antwort fällt naturgemäß sehr verschieden aus, je nachdem in welchem Zusammenhang man unsere ehemalige Konrektorin und ehemalige Kollegin kennenlernen durfte. Stellvertretend für das Kollegium schilderte Herr Völkel seine Eindrücke:

Bei den Beratungen des Personalrats an der vorherigen Schule unseres Schulleiters – Die Schule am Extumer Weg in Aurich – war Annfried Martens auch oftmals präsent. Allerdings nicht körperlich, sondern als kompetente Kollegin, bei der man nachfragen kann – „Das fragen wir mal bei Annfried nach; die hat Ahnung!“ hieß es dort oft.

Damit war die Rede an dem Punkt, was man in Schulkreisen als „Kompetenz“ bezeichnet. Frau Martens wurde als Kollegin wahrgenommen, die im Bereich Schule unheimlich viel Wissen besitzt, ob im Personalwesen, ob im Unterricht oder auch in allen anderen Bereichen des täglichen Wahnsinns. Und auch wenn sie ab und zu etwas mit dem Phänomen „Vergesslichkeit“ kokettiert hat, ist es stets sehr (!) beeindruckend, was Frau Martens alles weiß. Oder: Noch wusste. „Was wurde denn – gefühlt oder auch real – vor 10 Jahren bzgl. der Aufsicht vereinbart“ oder „Wie war das noch mal mit der Zusammenarbeit mit dem Hort bzgl. der Kinderfahrräder.“ Wir hoffe, Frau Renate Thon kann nunmehr diese Lücke füllen!

Annfried Martens ist eine vortreffliche Lehrerin und herausragende Konrektorin gewesen. Ja, sie macht Dienst nach Vorschrift – und das im positivsten aller Sinne. Nämlich zuverlässig, eigenständig agierend und zügig arbeitend. Dabei nicht nur hinnehmend, sondern in der Schulleitung und im Zusammenarbeit mit dem Kollegium auch in emotionalen Situationen zielorientiert, sachlich und positiv kritisch. Du konntest und hast auch entschieden und den Weg gewiesen. Dieses ist ihr gut gelungen. Der Borchersweg hat sich zu einem großen Laden entwickelt. Es arbeiten weit über 70 Beschäftigte allein in der Schule. Da ist es wichtig, dass das oft zitierte „offene Ohr“ auch wirklich da ist. Dass Kollegialität gelebt wird und gängige Kompromisse zwischen dienstlichen Erfordernissen und privaten Situationen gesucht und gefunden werden.

Es ist eine Person gegangen, die ein riesiges Stück Borchersweggeschichte miterlebt und vor allem mitgestaltet hat. Es geht eine Persönlichkeit, die den Borchersweg mit dem zu dem gemacht hat, was er nun ist. Auch wenn mit dir ein Stück Geschichte geht, lässt du deinen Teil Borchersweg zurück.

Danke für dein Wirken!

Danke für deinen Einsatz!

Danke, dass du hier warst und wir mit dir arbeiten durften!

Alles, alles Gute, liebe Annfried! Habt eine gute Zeit, Annfried und Albert!

Viele alte Kolleginnen und Kollegen waren an diesem besonderen Tag anwesend. Das Kollegium hatte ein Lied für die Chefin vorbereitet, Frau Sturm und Frau Kunert haben die Veranstaltung musikalisch begleitet. Einige Eindrücke davon finden Sie hier: