Eintägiger Schülerkurs für blinde und sehbehinderte Grundschüler am 13.3.15
Was ist ein Moor und wie gefährlich ist es dort? Gibt es dort sichere Wege? Findet man dort versunkene Geheimnisse? Leben dort vielleicht sogar Schlangen?
Luke von Norderney war sogar um 5.00 Uhr aufgestanden, um Antworten auf all diese Fragen zu bekommen. Um 7.00 Uhr bestieg er die Fähre, um pünktlich um 11.00 Uhr im Oldenburger Landesmuseum für Natur und Mensch zu sein. Er hatte mit Abstand den weitesten Weg. Die meisten Kinder der 10-köpfigen Gruppe kamen nicht aus Oldenburg sondern nahmen bis zu zwei Stunden Fahrweg in Kauf, um an der tollen Tastführung durch die Ausstellung „Moor“ teilnehmen zu können. Die Führung sowie der anschließende Besuch des Indoorspielplatzes „Dschungelboot“ wurden durch die Wilhelm-und-Johanne-Faß-Stiftung des Oldenburger Bezirksverbandes ermöglicht.
Die Gruppe steht dicht vor dem riesigen Torfblock im großen Ausstellungssaal. Dieser 5 m hohe und 9 m lange Torfblock steckte einst im Moorboden, wurde im Ganzen herausgeschnitten und komplett ins Museum hineingestellt. Unglaublich!!! Wir entdecken darin nicht nur unzersetzte Pflanzenreste und kleine Holzstückchen sondern auch eine Glasscheibe, hinter der eine echte Moorleiche liegt. Herr Bittar vom Museum weiß dazu eine spannende Geschichten zu erzählen.
Herr Bittar zeigt ein Stück Weißmoortorf, Sila und Demirhan halten gemeinsam ein kleines Stück Schwarzmoortorf. Der Torf ist unerwartet leicht. Einige Kinder finden, dass er ein bisschen nach Kohle riecht. Welcher Torf ist nun schwerer: Schwarzmoor- oder Weißmoortorf?
Henrik hält ein großes Stück Weißmoortorf. Dieses Weißmoortorfstück ist zwar deutlich größer als das Schwarzmoortorfstück, aber auch wesentlich leichter.
Sila trägt die Kopie des Prachtmantels aus dem Vehnemoor. Die Reste des 2000 Jahre alten Prachtmantels sind in einer Vitrine, aber an dieser Kopie können wir fühlen, welch feine Stoffe die Menschen damals schon herstellen konnten.
Sieke hält einen blonden Zopf aus Kunsthaar in der Hand. Die Germanen verkauften den Römern blonde Haare ihrer Frauen, damit die römischen Damen sich daraus Perücken anfertigen lassen konnten. Auch auf solche Fundstücke stößt man beim Torfabbau.
Marie zeigt ein rundes Gefäß aus dunklem Ton mit einem Muster. Herr Bittar erklärt uns, dass es sich auch bei diesem Tongefäß um eine Kopie handelt. Es ist eine „Butterbrotdose von früher“. Das hübsche Muster wurde damals mit den Fingernägeln in den Ton geritzt.
Modell eines Bohlenweges: Quer durch das Moor führten früher Bohlenwege, auf denen man sicher von einem Dorf zum nächsten gelangen konnte. Die Aufgabe, einen Weg zu bauen, übernahmen immer mehrere Dörfer. Um zu kennzeichnen, welches Dorf welches Holz zur Verfügung stellte, wurden Muster in die Bohlen eingeritzt.
Ein sehr großes Modell des Hochmoorglanzflachläufer. Dieser Käfer darf ausgiebig von allen erkundet werden. Wenn man auf der einen Seite 3 Beine findet, müssen auf der anderen Seite auch 3 Beine sein.
Marie untersucht eine Ringelnatterhaut. So leicht und dünn fühlt sich eine Schlangenhaut an. Kaum zu glauben, dass darin eine ganze Ringelnatter gesteckt hat.
Marie, Sila, Justin, Luke, Demirhan im Pausenbereich des Museums. Nach 2 Stunden Führung und konzentriertem Zuhören ist eine ausgiebige Stärkung fällig.
Im Dschungelboot:
Marie, Valerie und Justin im Hüpfburg-Drachenmaul. Gleich klappt das Maul wieder zu und wir rutschen hinten heraus! Das ist so lustig, dass wir hier gar nicht erst weggehen!